Friedensgebet am Gelben Haus

Viele Kinder des Gelben Hauses nahmen heute die Einladung an, sich auf dem Hof für ein zehnminütiges Friedensgebet zu versammeln. Uns PädagogInnen war dabei wichtig, dass die Kinder selbst entscheiden können, was ihnen gut tut. Sie konnten zwischen dem gewohnten Tagesablauf der Gruppenzeit und dem Treffen auf dem Hof wählen, um dort für Frieden zu beten und singen.

 

Viele Gedanken und Gespräche im Kollegium haben uns dazu bewegt, eine Friedensandacht anzubieten. Wir glauben, dass es Kinder freut, etwas tun zu können. Lautes Singen hilft zudem gegen Angst. Kinder brauchen auch das Gefühl, nicht allein mit ihren Sorgen und Ängsten zu sein. Außerdem möchten wir den Kindern die Gewissheit vermitteln, dass unser Gott ein Gott des Friedens ist. Wenn wir nicht weiter wissen, können wir ihm das sagen.

 

Die Kinder hatten Gelegenheit, ihre Wünsche an Gott laut oder leise für sich auszusprechen. Diese Texte waren ebenfalls in der kleinen Friedensandacht dabei:

 

Guter Gott,

jeder von uns hier hat es irgendwie mitbekommen,

im Fernsehen und im Radio oder von den Gesprächen der Erwachsenen.

Es gibt Krieg in Europa. Es gibt Krieg in der Ukraine.

Wir Erwachsenen und Kinder haben da ganz unterschiedliche Gefühle,

schau hier, wir sind gekommen, weil wir uns Sorgen machen und weil wir damit nicht allein sein wollen und weil wir was tun wollen.

Wir sind immer im Frieden aufgewachsen, aber wir ahnen, was das heißt: Krieg.

Es muss sehr schlimm sein. Wir wissen nicht, was wir tun können – deswegen beten wir zu dir.

Du bist ein Gott des Friedens, du wünschst, dass wir Menschen friedlich miteinander leben.

 

Guter Gott, bitte sei du bei den Menschen in der Ukraine und in Russland, bei Erwachsenen und Kindern.

Bitte hilf du, dass die Menschen verstehen, dass der Krieg aufhören muss.

Guter Gott, bitte stärke auch unser Land, dass Deutschland alles tut, was es tun kann, um den Menschen dort zu helfen.

 

Guter Gott, sei auch bei mir, wenn ich Angst habe und hilf mir, dass ich mich in meiner Familie und in meiner Klasse und überall wo ich bin für den Frieden einsetze.

Amen.

 

Ähnlich einem Gebet von www.rpi-ekkw-ekhn.de

 

„Der Herr segne uns und die Menschen in der Ukraine

und überall in der Welt.

Er bewahre uns vor Unheil, Krieg, Not und Vertreibung

und lenke unsere Schritte auf den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens.“

 

Die Andacht endete mit der Botschaft: „Du darfst auch Spaß haben, du darfst auch fröhlich sein, geh nun und bringe Frieden und lebe Frieden, da wo du heute noch bist.“

 

Es war uns wichtig, die sehr andächtige Stimmung auch wieder zu lösen und Mut zu machen. Wir raten den Kindern: Es tut auch gut mal abzuschalten von schlechten Nachrichten. Es tut gut miteinander zu reden. Du kannst sicher sein, dass Erwachsene dich trösten. Du darfst Spaß haben, niemand hilft es, wenn wir nur noch ‚wie Trauerklöpse‘ rumlaufen. So gab es zum Schluss noch die Gelegenheit, einen fröhlichen Friedenstanz zu tanzen.

 

Text: Anne Baumgart